Der Tonlé Sap ist der größte Binnensee Südostasiens und einer der fischreichsten Seen der Welt (Wikipedia). Er wird im Norden von mehreren Flüssen gespeist, im Süden fließt das Wasser über den gleichnamigen Fluss (Tonlé Sap), der im Norden Phnom Phens in den Mekong mündet, ab. Im Juni jedoch drücken die Hochwassermassen des Mekong dermaßen stark in den Tonlé Sap-Fluss, dass dieser seine Fließrichtung ändert und nun auch bis zum Ende der Regenzeit in den See Tonlé Sap fließt.
Maylai bringt mich mit ihrem kleinen Boot heute zu den schwimmenden Dörfern am Tonlé Sap Fluss.
Die ersten Kilometer flussaufwärts fahren wir mit Motorkraft, beim Dorf angekommen, wird der Motor ausgestellt und Maylai rudert mich durchs Dorf.
Die Menschen dort verbringen ihr Leben auf dem Fluss. Sie leben vom Fischfang. Händler per Boot kaufen ihnen ihren Fisch ab und versorgen sie mit Lebensmitteln. Ihre Lebensbedingungen werden aufgrund von Überfischung und Wasserverschmutzung immer schwieriger. Die Armut ist nicht zu übersehen – alle festen Materialien werden gehortet, weil sie vielleicht irgendwann gebraucht werden. Viele Boote und Hütten sind heruntergekommen, nur vereinzelt sehe ich frische Farbe auf Holz oder Blumen vor der Hütte.
Ich sehe Menschen Netze flicken, Fische schuppen und zerlegen. Menschen, die im Fluss ihre Körperhygiene betreiben, Menschen, die Maschinen reparieren, Menschen, die nach getaner Arbeit in der Hängematte entspannen
Maylai kauft uns bei einer Obst- und Gemüsehändlerin ein paar Früchte, die ich vom Aussehen und der Haptik her für Kiwi halte, aber diese Früchte enthalten Kerne und schmecken eher nach überreifen, leicht mehligen Birnen.
OBI am Ufer des Flusses – hier ist ein Baustofflager für Bambus, dem Naturstoff, der für den Bau der schwimmenden Hütten verwendet wird
AugenBlicke
Beeindruckende Aufnahmen. So zu leben für mich unvorstellbar.
Leben dort auch Kinder in den schwimmenden Dörfern?
Hast du nicht ständig das Gefühl irgendwie helfen zu müssen?
Auf jeden Fall wird man in seinem Lebenstil bestimmt bescheiden, wenn man diese Armut sieht.
Liebe Grüße deine Schwester Jutta