Mein Pickup-Minibus holt mich pünktlich um 8:00h am Guesthouse ab, kurvt mit mir durch die Altstadt, um weitere 5 Busreisende aufzusammeln und bringt uns dann die gut 10 Kilometer raus zum Busterminal South. Mein Bus nach Savannakhet hat das Terminal bereits verlassen, steht am Straßenrand. Mein Rucksack passt nicht mehr aufs Dach, wird durchs hintere Fenster eingeladen, ein junger Mann muss seinen Platz für mich räumen, und los geht’s.
Ich bin die einzige Langnase an Bord, und zunächst hat jeder noch einen eingebauten Sitzplatz (die Sitze sind total ausgelutscht und es ist furchtbar eng – ich fühle mich wie eingequetscht). Die “Ergänzungssitze” liegen noch sauber gestapelt im Mittelgang.
Wir sind ‘ne knappe Stunde unterwegs, immer noch nicht aus der Stadt raus, weil der Stadtverkehr kaum voran kommt und der Bus alle Naselang hält, da sieht es schon ganz anders aus im Mittelgang
Es herrscht Bombenstimmung im Bus. Hinter mir sitzen vielleicht 12 junge Männer. Jeder spielt auf seinem Smartphone ein Ballerspiel auf voller Lautstärke. Das Maschinengewehrrattern nimmt kein Ende. Vor mir viele Familien. Wer keine Soap mit ständigen Werbeunterbrechungen auf voller Lautstärke auf seinem Smartphone schaut, der telefoniert in einer Lautstärke, die die digitale Übertragung der Klangwellen eigentlich überflüssig macht. Dazwischen versuchen kleine Kinder weinend auf sich aufmerksam zu machen. Trotzdem gelingt es manchen Mitreisenden ein wenig zu entspannen
Zwischendurch versorgt eine zugestiegene Bratfischverkäuferin die Reisenden
Für die rd. 460 Kilometer bis Savannakhet sind laut Aushang in meinem Guesthouse 9 Stunden Fahrtzeit veranschlagt. Mein Sitznachbar, ein unheimlich netter Vietnamese, behauptet dasselbe für sein Fahrtziel Thakhet (das wir aber 120 Kilometer vor Savannakhet erreichen). Leider hat der Vietnamese recht. Nach 9 Stunden steigt er in Thakhet aus dem Bus, während ich noch zwei weitere vor mir habe. Dann legen wir noch eine Stunde drauf, weil wir eine Reifenpanne haben
Als wir kurz vor 21:00h am Busterminal in Savannakhet ankommen, ist kein Mensch und kein TukTuk oder Taxi mehr da. Im nächstbesten Restaurant bitte ich um Hilfe. Ein junger Mann telefoniert für mich. Das Taxi kündigt am Telefon einen solch unverschämten Preis für die zwei Kilometer an (umgerechnet keine 6 €), dass ich – obwohl ich total kaputt und am Ende bin – dieses Angebot ablehne. Der junge Mann ruft mir dann einen Motorradkurier, der mich zu einem vernünftigen Preis zum Guesthouse bringt – und den ich natürlich fürstlich entlohne.