Ich hatte mich sooo sehr auf das Meer (Golf von Thailand) gefreut

Bin früh (6:30) aufgestanden und und schon um 8:30 gestartet. Hatte mir auf Kommod eine Tour zusammengebastelt, die auch gut funktioniert hat, hab nur einen einzigen kurzen Stopp bei einem Wat eingelegt

und war schon in gut eineinhalb Stunden 30 km weit gekommen – 3 km noch vom Strand entfernt. Auf einmal BAMMMMMMM!!!

Mit einem lauten Knall hatte sich der Hinterreifen verabschiedet. Ich hatte ein Riesenglück im Unglück, denn das Malheur passierte auf einsamer Landstraße – just vor dem Haus einer jungen Thaifamilie. Die Familie (Mutter, Vater und ein vierjähriges Kind) saß in ihrem schattigen Garten und war mit WasWeißIchDenn beschäftigt, war mit dem Knall sofort im Bilde und hat mich auf der Stelle adoptiert: Ich soll mein defektes Rad in den Garten tragen und Mann schaut nach einem Ersatzschlauch in seinem Schuppen. Zum Glück ist der Schlauch viel zu groß, denn er hätte kein langes Leben in meinem Reifen gehabt, dessen Decke sich an einer Stelle in Wohlgefallen aufgelöst hatte.

Mann hebt mein Rad auf die Ladefläche seines Pickup und bedeutet mir einzusteigen. Er spricht keine Silbe Englisch, ich keine Silbe Thai – dennoch verstehen wir uns gut. Die Werkstatt in dem 5 km entfernten Städtchen Mai Thai ist geschlossen, die nächste Werkstatt ist in Chanthaburi, da wo ich gestartet bin – also noch einmal 25 km mehr. Auf meinen Wunsch hin fährt er auch noch quer durch die ganze Stadt zu dem Laden, in dem ich das Bike gemietet habe. Die 500 Bath (knapp 15.-€), die ich ihm gebe, will Mann erst nicht annehmen, freut sich dann aber sehr darüber.
In der Werkstatt wird der Hinterreifen sofort komplett erneuert, widerwillig tauscht man auch den vorderen Reifen aus, weil ich darauf bestehe (“same, same!!!”)

Da gerade erst mittag ist, beschließe ich eine kleine Tour ins nördliche Hinterland von Chanthaburi zu machen.
Eine gute Entscheidung, denn ich bekomme gleich zwei Heiratsangebote und treffe ‘ne Menge alter Bekannter wieder.
Bei meinem ersten Trinkstopp soll ich mich zu den Einheimischen an den Tisch setzen: die Chefin des Ladens, ihre erwachsene Tochter und ein Freund des Hauses hocken zusammen und wir versuchen, uns zu verständigen. Als ich die Frage, ob ich alleine reise, bejahe, erklären mir die beiden Älteren, dass ich das Grundstück hier nebenan, einen Mangogarten, geschenkt haben könnte, ich könnte dort ein Haus bauen – und die Tochter bekäme ich dazu. Der Tochter war das offensichtlich nicht peinlich, aber ich habe keine Fotos gemacht, sonder habe bald das Weite gesucht.

Diese Früchte, die zum Trocknen am Straßenrand liegen, kenne ich nicht, aber

die Mangobäume sehr wohl (Leider ist noch keine Mangozeit)
auch die Wasserbüffel habe ich wieder beim Baden getroffen
und die Kautschukernte begutachtet
und mich über die in Reih und Glied stehenden Kautschukbäume gefreut
Durian – noch ein alter Bekannter
eine Frucht, die bestialisch stinkt, wenn man sie öffnet (in vielen Hotels und Gästehäusern gibt es Schilder, die das Mitbringen von Durians verbieten
angeblich sollen sie großartig schmecken (ich werde berichten)
eine Annanas gabs auch – und hier das zweite Heiratsangebot
als mein Alter auf Nachfrage bekannt wurde wurde mir auch hier von einem anwesenden Hausfreund die Chefin des Ladens angeboten
Sie zeigte Interesse und sagte, sie würde auch mit nach Deutschland kommen

Ich will morgen ans Meer!

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