Auf meinem kleinen Spaziergang zur Brücke über den Rio Sarapiqui am anderen Ende der Stadt fotografiere ich diesen unspektakulären, freistehenden Baum (Titelbild) – einmal wegen des Raubvogels, der trotz meiner inständigen Bitten, sich majestätisch in die Lüfte zu erheben, minutenlang bräsig auf dem Ast hocken bleibt, zum anderen, weil man an ihm ganz gut sehen kann, wie diese wasserspeichernden Bromelien sich auf Bäumen ansiedeln.
Auch die Heliconia, eine andere, spektakuläre Pflanze, die, wie ich gestern gelernt habe, u.a. für Kolibris von großer Bedeutung ist, finde ich heute am Rio Sarapiqui. Flüsse und Bäche sind in Costa Rica Gemeineigentum, niemals in Privatbesitz – auch wenn sie Privatgrundstücke durchfließen nicht. 50 m links und rechts eines Flusses darf kein Baum gefällt werden.
Unmittelbar an der Brücke über den Fluss befindet sich Rafting Basecamp. Mit viel Vergnügen beobachte ich die Kurzschulung der mit Kleinbussen herangekarrten Touristengruppen und deren erste Auseinandersetzungen mit den Niedrigwasserstromschnellen.
Ich habe langsam ein wenig Sorge bekommen wegen meines schlappen Gesundheitszustandes und mir fest vorgenommen, dass ich am Sonntag versuchen würde, irgendwo einen Coronatest zu bekommen und eher Richtung Hauptstadt reise, anstatt mich weiter weg zu begeben, wenn nicht am Sonntagmorgen eine deutliche Verbesserung zu spüren ist.
Und tatsächlich fühle ich mich wesentlich wohler heute morgen, sodass – nach einem weiteren Ruhetag heute – meiner Weiterreise zur Karibikküste am Montag nichts im Weg steht.
Geht doch. Unkraut vergeht nicht. Costa Rica hat wirklich vorbildliche Maßnahmen. Wäre schön wenn andere Länder das zum Vorbild nähmen.