Lanh hat mich gleich gestern auf meinem Stadterkundungsgang „getroffen“ und hat mir für 50$ die heutige Tour rund um Da Lat angeboten.
Um 8:30h holt er mich bei meinem Homestay ab. 8 Stunden lang sind wir unterwegs.
Erster Stopp ist eine Weasel coffee farm.
Weasel coffee (Ursprung Indonesien) ist wohl der beste und teuerste Kaffee weltweit. Im Groben: eine bestimmte, hauskatzengroße Schleichkatzenart (Fleckenmusang) frisst u.a. Kaffeefrüchte, wobei sie aber nur das Fruchtfleisch verdaut und die Kaffeebohne, die beim Durchwandern des Verdauungstraktes einer Nassfermentation ausgesetzt ist und dadurch einen besonderen Geschmack erhält, wieder ausscheidet. Diese ausgeschissenen Kaffeebohnen werden eingesammelt, gereinigt, getrocknet und geröstet – und zu Kaffee gemacht.
Natürlich habe ich ein Tässchen probiert – ein Urteil kann ich ernsthaft nicht abgeben, weil ich zu sehr den Entstehungsprozess des Kaffees im Kopf habe.



Auf der Farm wird nicht nur Kaffee hergestellt und verkauft, sondern es werden auch Bananen und Blumen gezüchtet. Außerdem versucht man, Besucher mit Bogenschießen, Straußenreiten und einem großen Cafe bei Spendierlaune zu halten
Die Umgebung von Da Lat wird landwirtschaftlich intensiv genutzt. Sie versorgt weite Teile des Landes mit Schnittblumen, Kaffee, Obst und Gemüse. Sogar Wein wird hier angebaut. Mit diesen Da Lat Produkten werden nicht nur der Ballungsraum Ho Chi Minh City versorgt, einige Dinge (Blumen, Kaffee, Wein) werden auch exportiert.



Beim nächsten Stopp konnte ich sehen (hab das simple Verfahren aber nicht verstanden), wie bestimmte Pilze gezogen werden


Dann haben wir ein Dorf besucht, in dem eine der über 40 verschiedenen ethnischen Minderheiten leben („minority people“, hat Lanh immer gesagt).
Diese Minderheiten haben vor dem Vietnamkrieg autark im Dschungel gelebt. Als dann nach dem Krieg viele, viele Menschen aus den verschiedensten Regionen den Urwald rodeten, um sich dort anzusiedeln und das Land zu bebauen, wurden die Ureinwohner vertrieben. Seitdem versucht man, sie anzusiedeln und zu integrieren.


Zwei Wasserfälle, die trotz Trockenzeit ihren Namen verdienten, gehören auch zum Tourprogramm.
Natürlich gab es auch ein leckeres Essen, viele kurze Stopps für Fotos und kurze Erklärungen und immer wieder umgarnte Lanh mich, mit ihm eine mehrtägige Tour zu machen. Ich denke darüber nach!


Die sind ganz glatt, wenn sie noch massenhaft am Baum hängen. Leider waren sie noch nicht reif, deshalb schrecklich sauer.
Auch Pfeffer wird hier angebaut und Seide produziert
Es war ein unglaublich intensiver Tag mit vielen tollen Erlebnissen und Eindrücken. Lanh ist ein super guter Guide und Motorradfahrer.