Nang Rong – Phanom Rung

Die Fahrt im pickepackevollen Minivan von BuriRam nach Nang Rong ist nicht sonderlich bequem (ich sitze in der zweiten Reihe an der Tür, meine Rucksäcke versperren den Durchstieg, sodass ich immer Platz machen muss, wenn jemand ein- oder aussteigt), dafür ist die Fahrt auch schon nach ca. 45 Minuten gegessen.
Das P.California Inter Hostel wird von dem sehr gut Englisch sprechenden Wicha und dessen Frau geleitet. Die kleinen Wohneinheiten liegen in einem schönen, begrünten Innenhof verschachtelt neben- und übereinander und es gibt jede Menge Sitzmöglichkeiten draußen. Die Ausstattung ist basic aber vollkommen ausreichend (bequemes Bett, AC, gutes Bad – na ja, das Klo ist so eingebaut, dass man mit Knien und Stirn fast die Wand berührt – schon gewöhnungsbedürftig), vor allem ist es nachts ruhig. Nettes, internationales Publikum, gutes Frühstück, …

Mit Sarah aus Berlin buche ich Wicha für eine Halbtagestour zu den drei Sehenswürdigkeiten (altes Gelump) in der Umgebung. Wir sind gut vier Stunden unterwegs und bewegen uns im Grenzgebiet zu Kambodscha.
Wicha erzählt, dass rund 200.000 kambodschanische Flüchtlinge (aus der Zeit des Terrorregimes der Khmer-Rouge, 1975-1979) entlang der Grenze in Thailand leben. Viele seien bis heute in prekären Verhältnissen (Billigstlohnempfänger in Fabriken und als Saisonarbeiter), sprächen die Landessprache nicht und seien in vielen Fällen alkoholabhängig und lebten auch heute noch in erbärmlichen Verhältnissen. Wicha zeigt uns im Vorbeifahren hüttenähnliche Behausungen. Andere dagegen, die zur selben Zeit gekommen waren, hätten es zu etwas gebracht. Wicha verweist – wie zum Beleg – auf nette Häuser auf ansehnlichen Grundstücken. Das Problem entschärfe sich nun dadurch, dass inzwischen auch die Kinder mit Migrationshintergrund freien Zugang zu den thailändischen Schulen hätten, sie also alle Thai lernen und gleichgestellt seien mit den thailändischen Kindern …

Zumindest zwei der drei historischen Denkmäler, die wir im Laufe des Vormittags besuchen, stammen aus der Khmer-Epoche, sind also rd. 1000 Jahre alt oder älter.
Unszuliebe dreht Wicha die Runde so, dass wir den Schülermassen, die regelmäßig in -zig Bussen bis aus Bangkok angekarrt werden, um die Denkmäler zu besuchen, aus dem Weg gehen. Glücklicherweise schafft er das nicht ganz (s. Fotos).
Für mich ist wunderbar, dass Sarah mit von der Partie ist, und ich endlich wieder mal nach Herzenslust in meiner Sprache quatschen kann.
Sarah (37) ist auf der Zielgeraden ihrer dreißigtägigen Solotour durch Thailand und sie ist total aufgedreht, weil sie langsam realisiert, dass sie diese selbstorganisierte Alleinreise (ihr Freund lebt in Wien und hat sich nicht getraut, selbstorganisiert außerhalb Europas zu reisen) mit Bravour packt.
Erste Station:

Zweite Station:

Dritte Station:

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