Ich habe soeben mein Abendessen zu mir genommen, während vier erwachsene Männer dabei sitzen und mir beim Essen zuschauen. Auf dem (dunklen) Weg von meinem Bungalow zur Essensterrasse des Resorts hat mich Karthikas Vater mehrmals in den Arm und an die Hand genommen und immer wieder von Familie gebrabbelt und dass ich so was wie ein Vater für ihn sei.
Ich bin heute wieder mit seiner Familie im Jeep mit Fahrer unterwegs. Heute geht es auf meinen Wunsch hin in die Teeplantagen.
Die Frauen verdienen am Tag 500 Rupien (knapp 5.-€), müssen aber dafür 27 kg Teeblätter abliefern. Gearbeitet wird an sechs Tagen in der Woche, das ganze Jahr über – also auch während der Regenzeit.
Meine Enkel als Guides
Anschließend geht es weiter zur 900 kandi glass bridge offroad safari. Ich wusste von Google, was da Furchtbares auf mich zukommt, hab mich aber der Kinder wegen darauf eingelassen.
Wir fahren mit einem zwangsgemieteten Jeep im Allradmodus eine halbe Stunde lang eine steile, verblockte Rumpelpiste bis auf 1200 ü.M. rauf, gehen noch ein paar Höhenmeter zu Fuß und haben dann Zugang auf eine 15 Meter lange Glasbrücke – perfekt für den Fernblick und für ein Fotoshooting
Wir machen einen kurzen Stopp an einem Denkmal einer Unwetterkatastrophe. 2024 ist hier aus einem Bach ein reißender Strom geworden, der mit Erdmassen aus einem Abgang im vier Kilometer entfernten Berg das Dorf in der Nacht zu einem Massengrab gemacht hat. Mehr als vierhundert Menschen (darunter auch eine Mitstudentin von Karthika) sind in dieser Nacht zu Tode gekommen.
Auf dem dritten Bild sieht man rechts oben, wo damals die Erdmassen abgegangen sind
Zwischendurch gibt es natürlich immer wieder mal ’ne kurze Stärkung
Da ich darauf bestehe, heute spätestens um fünf in meinem Resort zu sein, lässt man es sich nicht nehmen, mir mein Abendessen (u.a. Fishcurry) hier her zu bringen.
Und so sitzen dann gegen 19:00h Karthikas Vater, der Jeepfahrer (dessen Name ich immer vergesse), Sumith (mein ungeheuer netter Vermieter) und Vishnu, das Mädchen für alles hier im Resort (der muss leider stehen) um mich herum und schauen mir beim Essen zu.