Den unausgesprochenen Deal habe ich langsam verstanden: Ich bezahle den Jeep mit Fahrer (ein Nachbar der Familie) für den Tag (knappe 30.-€), dafür bekomme ich ein Rundumsorglosüberraschungsundmitbestimmungspaket.
Ich schlafe zum ersten Male auf meiner Reise ohne Ohrstöpsel – zumindest bis morgens kurz nach fünf als der Muezzin über Lautsprecheranlage alle Menschen mit seinem Gebetsaufruf terrorisiert. Von meiner Terrasse ist am Abend außer Froschgequake und Grillengezirpe nichts zu hören.
Hier der Blick von meiner Terrasse
Nach dem Frühstück im Resort holt mich der Jeep mitsamt Karthikas Famile ab, um zum Muthanga Wildlife Sanctury zu fahren.
Die Fahrt über die winzigen Sträßchen durch die Dörfer und traumhafte Landschaften ist wunderschön. Wir machen Zwischenstopp bei Karthikas Großeltern mütterlicherseits. Die wohnen in einem kleinen, alten Häuschen mit Stromanschluss und Wasser aus dem Brunnen.
Dort machen wir einen Spaziergang zu einem trockenen Reisfeld, das mit einem Mähdrescher abgeerntet wird.
Inzwischen haben die Frauen für uns gekocht, essen aber nicht mit uns am Tisch (wahrscheinlich aus Platzgründen?)
Dann gibt es noch einen kleinen Spaziergang zu einem Teich, an dem sich abends Elefanten erfrischen. Der Weg zu den kultivierten Feldern und Häusern ist ihnen mit Elektrodrähten versperrt (im Hintergrund des ersten Bildes zu erahnen).
Die Großeltern sind die Kamera nicht gewöhnt. Eigentlich lächeln beide bezaubernd
Es gibt jede Menge Zwischenstopps
Der Wildlife Park ist der reinste Horror. Für viel Geld wird man in einem Bus! (gegen Aufpreis mit Jeep) auf breiten Wegen eine gute Stunde lang durch einen lichten Wald gefahren. Viermal hält der Bus an und ein Guide zeigt auf die Tiere, die in mehreren hundert Metern Abstand zu erahnen sind (2 trainierte Elefanten, die in praller Sonne stehen, eine Gruppe Geier an einem Teich, ein paar Affen in den Bäumen, Rotwild beim Äsen). Wenn ich gewusst hätte, dass wir mit einem Fahrzeug ins Naturschutzgebiet fahren, hätte ich abgesagt. Selbst meine Familie war enttäuscht und behauptet, wegen der Tiger könne man nicht zu Fuß in die Wälder.
LichtBlicke
