Tiruchirappalli (Trichy)

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Ich bin inzwischen gut zwei Wochen in Indien unterwegs und nun ein wenig ratlos wie es für mich weiter gehen soll. Ich bin randvoll mit Eindrücken und brauche dringend und regelmäßig meine Aus- bzw. Erholungszeiten. In den sechs Städten, in denen ich bisher mein Lager aufgeschlagen habe, ist eine Auszeit im öffentlichen Raum unmöglich! Der Straßenverkehr in seiner Masse, seiner Regellosigkeit und mit dem ständigen!!! Gehupe bereitet mir den meisten Stress. Insbesondere wenn ich auf dem Weg am Straßenrand (es gibt keine Bürgersteige) zum Abendessen oder davon zurück bin – ab ca. 18:00 ist es stockdunkel – herrscht bei mir totale Verunsicherung. Wenn es dann noch regnet, also richtig pläddert, die Sicht also noch mehr eingeschränkt ist, bin ich regelrecht gestresst. Mein Wissen und die Erfahrung um die rücksichtsvolle Fahrweise der indischen Verkehrsteilnehmer kracht in meinem Kopf in krassem Widerspruch mit den aggressiv klingenden, nie abschwellenden, Hupsignalen zusammen. Die permanente Verunsicherung bei Dunkelheit!
Der zweite Faktor, der meine Laune beträchtlich trübt, ist das Wetter. Mir war klar, dass ich an der Südostküste Indiens um diese Jahreszeit mit gelegentlichen Monsunregen zu rechnen habe. Seit vielen Tagen aber tobt ein Unwetter über dem indischen Ozean. Es gab einen Zyklon mit Schwerpunkt über Sri Lanka, der auf Sri Lanka, in Malaysia, Indonesien und auch Südthailand zu massiven Überschwemmungen und Erdrutschen geführt und bisher weit über 1500 Menschenleben gefordert hat.
Die Region, in der ich unterwegs bin, ist nur am Rande betroffen. D.h. das Wetter hier ist ungeheuer wechselhaft. Innerhalb weniger Minuten kommt ein Sturm auf, es türmen sich auf dem gerade noch strahlend blauen Himmel pechschwarze, bedrohliche Wolken, und dann schüttet es wie aus Kübeln – seit vorgestern nicht mehr lange, schon nach wenigen Minuten kann der Spuk vorbei sein.
Außerdem belastet mich die überall präsente Armut und eine offensichtlich überwiegend fatalistische Haltung der Menschen hier.

Mein Fazit (gerade beim Abendessen entschieden):
Ich muss grundsätzlich kritischer bei der Auswahl meiner Unterkünfte sein, damit ich zumindest dort, wo ich vor Ort zuhause bin, zur Ruhe kommen und mich erholen kann.
Außerdem werde ich nach Madurai (dahin fahre ich am Montag) das Tamil Nadu Projekt abbrechen und möglichst bald zu God’s own country, Kerala, fahren. Dort wird – inshallah – das Wetter besser sein und das Setting insgesamt, denn Kerala gilt als der am weitesten entwickelte Bundesstaat, u.a. was Frauenrechte und Bildung betrifft.

Mein Besuch heute beim Sri Thayumanavar – auch Rockfort Temple genannt – ist grandios. Ich streife im flirrigen Marktviertel um und steige dann die rund 400 Stufen zum Tempel empor. Dort gibt es -zig wunderschöne AugenBlicke, zahlreiche Fotoshootings, und ein längeres Gespräch mit einer Fünfzehnjährigen, die besser Englisch spricht als ich.

Anschließend statte ich auch dem Sri Ranganatha Swamy Tempel einen Besuch ab.
Allerdings reihe ich mich hier nicht wieder in die riesige Warteschlange für das Hauptheiligtum ein.

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